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in meinem leben gibt es immer so perioden. in denen etwas passend erscheint, was ich dann eifrig betreibe. manches hält lange, manches kürzer, manches wird von etwas ähnlichem abgewechselt.
2000 hatte ich mich voll selbständig gemacht. ich setzte damals schon schwerpunktmäßig auf das internet und war auf der suche, wie ich ladakh und mich bekantter machen und somit leute dorthin locken könnte. fotografiert hatte ich "schon immer", aber eher so "ganz normal" urlaubsmäßig. ich fand jedenfalls, dass meine bilder aus ladakh so überzeugend sein würden, dass wenn andere leute sie sehen, sofort den wunsch versprüren würden, dorthin zu reisen. naja, so ähnlich jedenfalls.
jemand erzählte mir von der fotocommunity - einer platform im internet, wo man bilder hochladen und kommentare bekommen und geben konnte. ich dachte: super! ich lad bilder aus ladakh hoch und finde viele potentielle kundschaft. ich startete mit einem bild. es lief gänzlich anders an. die leute fanden das bild hübsch, aber die qualität lausig. und kritisierten mich statt nach einer ladakhreise zu fragen. bzw. sie halfen mir auch sehr. ich lernte, wie man gescannte dias bearbeitet, dass sie im internet hübsch aussehen.
danach widmete ich mich eifrig der kommentiererei. je mehr man von sich gab, desto mehr bekam man. und aufmerksamkeit ist ja immer schick - egal ob die leute nach ladakh wollten. und mit der zeit dachte ich mehr über die fotos nach. was ich gut finde. warum ich es gut finde. was ein bild transportiert an inhalten. wie etwas aufgenommen werden kann. was aufgenommen wird. mir wurde meine eigene klischeehafte urlaubsfotografie peinlich und ich klemmte mich richtig leidenschaftlich dahinter. und entdeckte, dass ich gucken konnte. dass ich mit meinen bildern etwas erzählen konnte. und auch erzählen wollte. dass es mir leichter fiel als mit worten. meine eigene reiserei und umgebungsbeobachtung änderte sich immens. ich dachte ständig über visuelle umsetzungen nach.
die fotocommunity war erfolgreich, wurde groß, größer - und doof. ich meldete mich ab und mit falschnamen an. ich hatte lustige freundInnen gefunden, mit denen ich gerne quatsch machte und über fotografie diskutierte. viele kenne ich heute noch. 2008 war es mir dort aber offensichtlich nicht mehr passend, ich meldete mich ab. ein teil meines alten accounts gibt es noch: http://www.fotocommunity.de/fotografin/lotte-kroeger/540401. ein teil meines fakenamens überlebte. auch dass ich weiterhin fotos mit anderen im internet teilen wollte. ein blog schien mir eine gute idee zu sein. ich verband auch mehr worte mit bildern. gedacht wer es als eine art notizbuch und weitere austauschform mit meinen fotofreundInnen.
als ich 2010 nach indien ging, wurde er eine bequeme form, die daheimgebliebenen regelmäßig über mein neues leben zu informieren. es blieb ein kleiner privater kommunikationsguckkreis. als ich 2010 über die flutkatastrophe in ladakh im blog berichtete, kam er irgendwie an die öffentlichkeit. hier hatte ich nun wieder die reisenden, die ich ganz am anfang in der fotocommunity erreichen wollte. es tat mir gut, inhalte für fremde aufzubereiten. ich erzähle gern. inzwischen nicht nur mit bildern.
fotografie hat weiterhin eine bedeutung für mich - ist aber nicht mehr so lebensfüllend wie damals. worte sind dazugekommen und es hat mich gefreut, bei manchen erlebnissen darüber nachzudenken, wie ich sie erzähle.
seit einiger zeit ist es nicht mehr so wirklich so. bzw. die blogform passt mir nicht mehr richtig. es gibt viel, was ich nicht erzählen mag, was mich aber beschäftigt. vieles, wovon der blog so lebte, beschäftigt mich nicht mehr so. also das neue an kulturellem erleben und sehen. ich bin vielleicht auch ein bisschen müde.
da ich noch keine alternative habe, mag ich noch nicht wirklich von einem ende sprechen. ich lass den blog in seiner ganzheit auf jeden fall im internet - ich stöber da selber gerne manchmal drin rum. ende 2008 bis heute - da hat sich gut was angesammelt ;-) für meine reisenden, die immer so gerne neues erfahren, werde ich wahrscheinlich den yangla-newsletter verbessern, intensivieren usw. facebook? ich weiß nicht, so wirklich warm werde ich damit nicht. ich bedanke mich für die nette zeit, fürs gucken, kommentieren, hinter-den-kulissen-kommunizieren - ohne guckende hätte ich wahrscheinlich nie so lange gemacht.
danke!
ps. die bilder oben sind aus 1993-96 - optimum bearbeitet wohl eher nicht....
heute ist buddha purnima, vielerorts auch vesakh genannt. großer buddhistischer feiertag. ich hab das mal in ladakh miterlebt und einmal in zanskar. und zur feier des tages gibt es nicht meine bilder zu gucken (die bestimmt irgendwo bereits auf dem blog sind) sondern die der kamerakidz - 2012 in zanskar.
neben dass ich selber dort sehr eifrig fotografierte und völlig erschöpft war von der prozession, weil die so schnellen schrittes eilten und ich den kindern schön erzählte, was man so als fotojournalistische tätigkeit so tun müsste, erinnere ich mich immer noch so sehr daran, dass ich ob der vielen fein und traditionell gekleideten leute den kindern die aufgabe gab, je 5 portraits von diesen leuten zu machen. in meinen augen leuchteten schon rupien- und eurozeichen (für die kinder!) weil ich dachte, dass es doch ganz bestimmt wunderbar verkaufbare bildnisse werden würden. aber sie haben boykottiert. alle! kein einziges portrait bekam ich.
manchmal lieb ich die kinder sehr dafür, wie sie mich lachen machen über mich. und das auch noch an so einem buddhismus-tag.
auf bild 1 bin ich beim fotografieren!
in langtang habe ich mal einen überaus schönen morgen mit meiner kleinen kamera verbracht. und jetzt soll das dorf futsch sein: http://blogs.agu.org/landslideblog/2015/04/29/langtang-1/. und die leute? auch wenn nur so klein auf den bildern. und nur so kurz begegnet. nicht wirklich fassbar.
ich war gestern auf einem vortrag. und statt zu wiederholen, was ich da gehört habe, schicke ich lieber einen link zu einem teil, der im vortrag vorkam, hier aber noch einmal viel ausführlicher beschrieben wird: http://www.sylvia-wetzel.de/buchauszuege/leichter_leben_vier_schleier.htm
wenn man das "ich" als ein model, gedankenkonstrukt begreift, scheint es wesentlich leichter, darauf einfluss zu nehmen und es dahin gehend zu ändern, dass man sich mit sich selber wohler fühlt. bzw. es ist nicht wirklich leicht, aber machbar. was ich immer wieder einen durchaus nützlichen gedanken finde. auch wenn ich selber meistens zu faul bin, daran zu arbeiten. vielleicht ist der leidensdruck nicht groß genug? oder die ängste zu groß?
definitiv finde ich es meistens inspirierend, buddhistische lehrreden zu hören. lesen ist auch manchmal gut ;-)
und die 5 kinder? die hab ich noch unter den ladakh-winter-bildern gefunden.
sehr traurig. und es gibt so viele nepalesen, die ich aus ladakh kenne. und so einige von als ich in nepal war. und von so vielen weiß ich gar nicht, wann ich erfahren werde, wie es ihnen geht, weil ich keinen kontakt habe. man sieht sich halt manchmal so in leh....
diese inder sind ja immer ein bisschen traurig, dass sie nicht so viel tourismus haben, wie sie gerne hätten. es kursieren die zahlen von 6 mio jährlich und für thailand 20 mio. vergleichsweise. also arbeitet indien manchmal an seinem tourismus-problem. das ist oftmals aber eher komisch als effektiv und dann wunder ich mich wieder nicht über diese zahlen.
eine maßnahme sollte sein, dass dieser visumsantrag immer furchtbar langwierig und kompliziert war und sie dachten, sie würden es vereinfachen, wenn sie das visa-on-arrival einführen täten. und schwupps würden die touristInnen schlange stehen. fakt ist: es ist gar kein "richtiges" visa-on-arrival sondern eher "e-visa" zu nennen, wie der artikel oben ausführt, den ich gestern bekam. die prozedur ist genauso nervig. einziger vorteil: man muss seinen pass nirgendwohin verschicken oder tragen sondern bekommt das visum erst am ankunftsflughafen eingeklebt. und man kann es relativ kurzfristig beantragen. der antrag ist aber genauso kompliziert wie zuvor. außerdem ist es nur für 30 tage und ähnlich teuer.
was man da in den regeln liest ist auch ein bisschen verwirrend. z.b. steht da, dass dieses visum nicht für den besuch von "protected/restricted areas" ist. dazu zählen:
The Protected Areas are as follows:
- Parts of State of Manipur
- Parts of State of Mizoram
- Parts of State of Arunachal Pradesh
- Whole of State of Nagaland
- Whole of State of Sikkim
- Parts of State of Uttaranchal.
- Parts of State of Jammu and Kashmir .
- Parts of State of Rajasthan.
- Parts of State of Himachal Pradesh.
The Restricted Areas are as follows: -
- Whole of Union Territory of Andaman and Nicobar Islands
- Part of the state of Sikkim
ich weiß, dass man für den sikkim-zusatz im visum dieses visum nicht nutzen darf, da muss man das übliche visum nehmen. dann fragte ich mich, ob das für die permit-gebiete in ladakh eigentlich auch gilt oder ob die nur meinen, dass dieses und andere visa sowieso nicht ausreichen und man eben ein permit haben muss.
ich rief zuerst bei dem indischen fremdenverkehrsamt an. der freundliche mitarbeiter sagte, er habe keine ahnung, ich solle die botschaft anrufen. er besprach sich aber noch mit kollegen und informierte mich dann, dass ich die permits für ladakh bitte in delhi beantragen solle. was definitiv falsch ist...
dann rief ich bei der botschaft in berlin an. durch drücken mehrerer nummern um zur visaabteilung durchzukommen, bekam ich nur ein band, welches mir mitteilte, dass man sich an cox and kings wenden möge, die wären für die visa zuständig. das ist ebenfalls definitiv falsch, das macht seit mind. 1,5 monaten ivs.
ich wählte noch einmal und bekam einen rezeptionisten an den apparat. der wollte mich mit der visa-abteilung verbinden, den ich bitte auch von der bandansage berichten solle, aber es sei besetzt. als ich 1 min. später bei der durchwahl anrief, war nur ein band dran. das erzählte mir auf englisch, dass keiner da sei. es war vor 17:00 uhr.
kollege tundup meinte, es ginge nur darum, dass man eben noch ein extra permit brauche und ein normales visum nicht ausreichen täte. jedenfalls gab es das nicht, dass jemand mit diesem visum kein permit bekommen hätte. tourismusfördernd kommt mir das ganze jedenfalls nicht vor.